Aus dem Pfarrbrief 2/2005 vom 29. Juni 2005


Worte des Pfarrers Dient dem Herrn mit Freude Berufung
Ein neuer Papst Gedenkjahr 2005 Ausflug der Pfarrmitarbeiter
Unsere 40 Ministranten Sakramente Wie genau nehmen wir es denn mit der Wahrheit?
Pfarrchor Urlaub Alter irischer Reisesegen Zum Schmunzeln

Liebe Pfarrgemeinde!

Worte des Pfarrers

Tage der Freude und des Feierns liegen hinter uns. Viele Menschen aus Hainfeld waren am Samstag, dem 25. Juni bei der Priesterweihe von P. Pius Nemes in Göttweig dabei und haben so ihre Verbundenheit mit dem Neupriester bekundet. Seine Primizmesse bei uns am Sonntag darauf war ein Fest für uns, seine Freunde und seine Familie aus der Nähe von Stuttgart. Wir freuen uns, dass er im kommenden Arbeitsjahr bei uns Kaplan wird, zusätzlich noch in Kleinzell, das ich weiter als Pfarrer betreue.

P. Pius zelebriert die Messe Wir wünschen ihm, dass er ein zeitoffener Gottesmann wird, der tief verwurzelt ist in dem, der ihn berufen hat und in denen, die nach ihm suchen. P. Pius wird in Taufvorbereitung und Taufspendung, in den Schulen, in Jungschar und Jugendgruppen und den Ministranten die Nähe zu den jungen Menschen suchen. Wie jeder Priester an die Stelle Christi tretend, wird er die heiligen Geheimnisse für alle Menschen feiern und sie zu Christus hinführen. Gottes Segen im ersten Priesterjahr!

P. Pirmin, der im dritten Kaplansjahr bei uns in Hainfeld schon im Pfarrhof in Rohrbach gewohnt hat, wird als Pfarrprovisor seine Wohnpfarre übernehmen.

Gott sei Dank haben wir Priester, die immer wieder verschiedene Aufgaben übernehmen, aber auch etwas abgeben können.

Priesterberufe sind Geschenke Gottes, die Pfarren und Familien müssen sie fördern. So erhebt sich die Frage: "Was bringe ich für die Pfarre und Kirche ein, was trage ich dazu bei? Betrachte ich die Kirche als Institution, von der ich nur beziehen und nehmen kann, wenn ich sie brauche? Welche positiven Beiträge und Vorschläge habe ich schon eingebracht und war bereit, sie zu verwirklichen? Trifft auf mich zu, was man von einer glücklichen Ehe sagt: “Man ist glücklich verheiratet, wenn man lieber heimkommt als fortfährt?’

Im ersten Halbjahr sind uns 20 Kirchenaustritte gemeldet worden, eine Zahl, die mich sehr traurig macht. Ich weiß nicht, ob allen, die aus der Kirche austreten, bewusst ist, dass sie sich von der Sakramentengemeinschaft trennen, keine Patenämter mehr übernehmen können und sich das kirchliche Begräbnis verwirken? Den Weg zur Kirche zurück mache ich nicht schwer, das können diejenigen, die ihn schon gegangen sind, bezeugen (49 Personen seit 1993).

Die österreichischen Bischöfe laden die Jugend zum Weltjugendtag in Köln ein. Das Großereignis vom 11.bis 21. August bietet die Chance, in Austausch, Gebet und Gespräch die junge Weltkirche zu erleben. Höhepunkt wird die Messfeier mit Papst Benedikt XVI. am 21. August sein. Die Sehnsucht der Jugend nach Wahrheit und Freiheit findet ihre Erfüllung in der Begegnung mit Christus. “Die Kirche ist jung’ sagt der Papst und die Jugend ist nicht materialistisch und egoistisch, sondern will das Große und das Gute. Jugendliche (ab 16) aus unsrer Pfarre können sich noch bei P. Pius anmelden, der sie nach Köln begleiten wird.

So wünsche ich allen eine schöne Ferienzeit, schöne Erlebnisse und Erholung im Urlaub.
P. Paulus

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Dient dem Herrn mit Freude

Ein Interview mit Neupriester P. Pius Nemes OSB

Am Tag vor seiner Priesterweihe haben wir P. Pius einige Fragen gestellt, hier sind seine Antworten:

Redaktion: Wie und wann entstand dein Wunsch, Priester zu werden?

P. Pius: Etwa mit 15 Jahren. Ich entstamme einer ganz normalen katholischen Familie, war Ministrant, Organist und sang im Kirchenchor. Ich bin von klein auf in und mit der Kirche aufgewachsen. Ich hatte neben meinen Eltern ganz wichtige Vorbilder: meinen Pfarrer und Kaplan.

Du bist deutscher Staatsbürger, in Deutschland aufgewachsen. Dort gibt es viele Klöster und Ausbildungsmöglichkeiten. Wie bist Du auf das Stift Göttweig gekommen?
Hast du jemals in Betracht gezogen, Weltpriester zu werden ?

Ja, ich wollte zuerst Weltpriester werden. Ich spüre aber eine große Liebe zur Liturgie. Da gefielen mir besonders die Benediktiner. Ich wollte auch immer in die Pfarrseelsorge und da kam mir sehr gelegen, dass nur die österreichischen Benediktiner auch Pfarren betreuen. Göttweig gefiel mir gleich und so bin ich geblieben.

Wie war dein bisheriger Klosterweg?

Ich trat 1996 in Göttweig ein, dann Noviziat, 1997 einfache und 2000 ewige Profess. Theologie studierte ich in Salzburg und Rom. Besonders schön war, dass ich dem Papst im Petersdom als Diakon zur Seite stehen durfte. 2003 weihte mich der Bischof von Passau zum Diakon.

P. Pius und Dr. Kurt Wimmer
Was macht Dir besondere Freude an dieser Berufung?

Die Spannung zwischen actio (aktiver Tätigkeit) und contemplatio (Beschaulichkeit im Gebet) und die Vielfältigkeit des Berufes.

Priester stehen heute oft im Kreuzfeuer. Macht Dich das nicht auch ein wenig bange?

O nein, ich bin in der Kirche fest verwurzelt. Mein Wahlspruch ist: "Dient dem Herrn mit Freude!" Und Vieles kann ich in guten Gesprächen ausräumen.

Wo möchtest du als Priester besonders wirken?

In der Pfarrseelsorge, für alle da sein, ein offenes Auge und ein offenes Ohr für alle haben!

Was freut dich hier im Gölsental besonders oder geht dir besonders ab?

Die Landschaft, die gute Luft, die offenen und hilfsbereiten Menschen in allen drei Pfarren freuen mich! Natürlich fehlen mir meine Freunde aus der Heimat, dafür kamen viele neue dazu.

Was hast du für Wünsche oder Anregungen an die Pfarre Hainfeld?

Die Menschen in der Pfarre mögen mich weiter mit ihrem Gebet begleiten; die Vielen, die mir bisher geholfen haben, bitte ich weiter zu mir zu stehen, und wie als Diakon möge man mich auch als Priester annehmen!

P. Pius wird nach seiner Priesterweihe bei uns in Hainfeld Kaplan sein. Wir freuen uns darauf und wünschen ihm Gottes Segen - und dass es ihm bei uns gefällt!

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Berufung

Weihe Den Weg im
Licht suchen,
das Licht ergreifen,
andere auf den Weg zum Licht begleiten,
Dunkelheit kennen, Mensch bleiben,
Lichtpunkt sein.
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Ein neuer Papst

Viel ist in den letzten Wochen über den verstorbenen und den neu gewählten Papst geschrieben worden. Ein Wort sei auch beiden im Pfarrbrief gewidmet.
Papst Benedikt XVI

Kein Papst hat sich bisher so bemüht, die Kirche in den Ländern der Welt kennen und verstehen zu lernen, anderen Religionen die Hand entgegen zu strecken, wie Johannes Paul II. Viele von uns konnten ihn sehr nahe erleben. Und trotz allem deutlich gezeigten guten Willen hatte er nicht Zeit genug, alle brennenden Fragen der Gegenwart zu lösen.

Mit dieser Hypothek beginnt Benedikt XVI. seinen schweren Weg. Wird es ihm gelingen, christliche Tradition mit den Erwartungen der Jetztzeit zu verbinden, Entwicklungen unserer Generation in kirchliche Werte einzubinden? Eines hat sich aber bereits gezeigt: Die letzten Päpste durften wir alle in einem sehr menschlichen Bild erleben. Wir dürfen dankbar sein, Johannes Paul II gehabt zu haben und trauen Benedikt XVI zu, diesen Weg fortzusetzen. Für beide wollen wir beten!

“Die Aufgabe eines neuen Papstes ist es, vor allem das Licht Christi strahlen zu lassen. Es ist nicht das eigene Licht, sondern das Licht Christi. Mit diesem Bewusstsein wende ich mich an alle, auch an diejenigen, die anderen Religionen folgen oder einfach eine Antwort auf die fundamentalen Fragen der Existenz stellen und sie noch nicht gefunden haben. An alle wende ich mich mit Einfachheit und Liebe, um zu versichern, dass die Kirche weitergehen wird.’
Aus der ersten Predigt Benedikts XVI

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Gedenkjahr 2005

Dem Gedenken an das Kriegsende, die Wiedererringung der Freiheit und an all die eindrücklichen Erlebnisse der Kriegs- und Nachkriegsjahre hat sich auch die Pfarre angeschlossen. Hainfeld musste in dieser Zeit besonders viel Leid erleben. In den älteren Menschen sind viele meist bittere Erinnerungen daran noch sehr wach. Damit diese Zeitgeschichte auch jungen Menschen zugänglich wird, fand am 7. Mai unter Moderation der Historikerin Dr. Margarete Kowall ein "Erzählcafe" statt: Jung und alt gemischt an den Tischen - es gab zahlreiche interessante Erzähler und interessierte Zuhörer.
Erzählcafe

Allen jenen, die diese Tage nicht überlebten, aber auch zur Mahnung an dieses Unrecht widmet die Pfarre nun am Kriegerdenkmal eine Gedächtnisglocke, die am Pfingstsonntag gesegnet wurde. Am 26. Oktober, dem Nationalfeiertag, wird zu diesem Thema nochmals ein Festgottesdienst gefeiert.
Glockenweihe

2005 ist ein Jahr der Jubiläen. Es mehren sich runde Jahreszahlen zu historischen Ereignissen, die bestimmend für die Zweite Republik waren und sehr zentral im kollektiven österreichischen Gedächtnis verankert sind.
1945 steht für das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung von der NS-Herrschaft sowie für 60 Jahre Unabhängigkeit und 60 Jahre Zweite Republik.
1955 konnte nach zehnjährigen Verhandlungen der österreichische Staatsvertrag unterzeichnet werden. Dadurch erhielt Österreich die volle Souveränität und positionierte sich als unabhängiges, neutrales Land im entstandenen bipolaren Ost-West-Gefüge.
1995 Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union stellt eine ähnlich wichtige Zäsur dar wie die Unterzeichnung des Staatsvertrages – mit weit reichenden Konsequenzen und Weichenstellungen in eine europäische Zukunft.

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Ausflug der Pfarrmitarbeiter

Ausflug Pfarrmitarbeiter
Eine ansehnliche Schar von ehrenamtlichen Mitarbeitern ist in unserer Pfarre meist recht unauffällig tätig. Viele sieht man, manche bleiben immer im Hintergrund. Sie alle lud P. Paulus zum Dank zu einem fröhlichen Ausflug nach Neuberg und Frauenberg ein. Natürlich schloss der Tag beim Heurigen.
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Unsere 40 Ministranten

Ministrantenaufnahme
Um sie kümmern sich P. Pius und Ing. Roman Gramm. Stellvertretend für die Pfarrgemeinde verrichten sie den Altardienst. Dank sei ihnen und allen Eltern gesagt, die dafür sorgen, dass sie rechtzeitig zur Ministrantenstunde und zur Messe kommen. Das bedeutet auch für die Familien oft ein Opfer.
Ministrant oder Ministrantin zu sein, ist zwar manchmal anstrengend, aber immer schön. Wenn du Interesse hast, komm doch einfach einmal zur Ministrantenstunde!
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Sakramente

Firmung 2005
“Die sieben Sakramente sind von Christus eingesetzte Zeichen und Werkzeuge, durch die der Heilige Geist die Gnade Christi in der Kirche verbreitet.’
Die Pfarre bemüht sich, gut und sorgfältig auf den Empfang dieser wirksamen Zeichen der Liebe Gottes zu uns Menschen vorzubereiten. Sei es bei Tauf- oder Trauungsgesprächen, bei der Vorbereitung auf das Sakrament der Buße und der Eucharistie oder bei der Firmvorbereitung: Priester und Laien setzen sich ein, die Frohe Botschaft zu verkünden.
Sakramente wirken unabhängig von Spender oder Empfänger, “Frucht’ können sie aber nur dann bringen, wenn der Empfänger das empfangene Geschenk bejaht und danach handelt.
Erstkommunion 2005
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Wie genau nehmen wir es denn mit der Wahrheit?

Lügen, ein wenig "schummeln", sich oder etwas ein bisschen besser darstellen, nein, das ist doch sicher keine "Sünde". "Sünde, das ist, wenn man jemand umbringt, wenn man jemand betrügt, wenn man anderen das Haus anzündet - aber ein wenig an der (echten) Wahrheit vorbei, das ist doch nicht schlimm", meinen viele. Ein weit verbreiteter und eigentlich gewichtiger Irrtum, der im Zusammenleben viel kaputt macht. Sünde ist zunächst einmal im Sinne unseres Glaubens etwas gegen den Willen Gottes tun. Die Erkenntnis schließt zunächst die Bereitschaft ein, sich zu fragen, ob das, was wir reden oder tun, mit dem Willen Gottes übereinstimmen kann. Je feiner und ausgebildeter das ist, was wir "Gewissen" nennen, umso klarer können wir Recht und Nicht- Recht auseinander halten.

Soll unser menschliches Zusammensein, unser miteinander Leben und miteinander Arbeiten funktionieren, setzt es voraus, dass wir uns aufeinander verlassen können. Sind wir nicht zu Recht maßlos enttäuscht, wenn uns jemand etwas zugesagt hat und es dann unter irgendeinem Vorwand nicht einhält? Wo wir doch so damit gerechnet haben! Es beginnt oft mit ganz kleinen Abweichungen davon, wie etwas eigentlich wirklich ist, mit einer zart verfälschten Darstellung, mit kleinen Beschönigungen, mit einer winzigen Heuchelei, damit wir selber vor den anderen besser da stehen. Und man lernt und gewöhnt es schnell. Zerrüttet nicht jede noch so kleine Unwahrheit das Vertrauen zueinander? Christus aber zeichnet einen glasklaren Weg vor.

Mein Freund ist der, der es mir vielleicht vorsichtig, aber deutlich sagt, was nicht in Ordnung ist. Der mir auch hilft, es zu "reparieren", auf den ich mich jedenfalls voll verlassen kann.

Ich meine, dass viel in der heutigen Zeit deshalb daneben geht, weil die "Handschlagqualität" immer mehr abhanden kommt, eigener Vorteil um jeden Preis in den Mittelpunkt rückt. Hat aber nicht jeder von uns etwas davon, wenn wir die einfachsten Regeln, die Moses von Gott bekam, einhalten? Wäre es da nicht wert, das alte Sprichwort ernster zu nehmen: "Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu!"? Alles im Leben baut auf Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit auf.

Sollten wir - ich - Du - das nicht wieder etwas genauer nehmen?
K.W.

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Pfarrchor

Pfarrchor
Unseren Pfarrchor gibt es schon seit fünf Jahren. Neben der Mitgestaltung der Pfarrgottesdienste tritt er immer wieder auswärts auf. (So war zum Beispiel die Gestaltung einer Messe im Wiener Stephansdom ein besonderes Erlebnis.)
Am 5. Juni sangen 20 Mitglieder in der Stiftsbasilika Göttweig unter Chorleiter Manfred Keiblinger. Bei dieser Messe wurde auch eine goldene Hochzeit gefeiert. Alle fühlten sich im Mutterstift herzlich aufgenommen und sehr wohl.
Wer gern singt, ist eingeladen, sich bei Manfred Keiblinger oder Dir. Hedda Kasser zu melden und einmal “schnuppern’ zu kommen.
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Urlaub

Sommer, Sonne, Strandpromenade und ein Hauch Exotik: In der Ferienzeit zeigt sich das Leben von seiner schönsten Seite. Das Leben verwandelt sich in ein faszinierendes Kunstwerk. Lebenskünstler sind jene, die das Kunstwerk nicht im sonnigen Süden zurücklassen, sondern in ihren Alltag mitnehmen. Bus
Erholsamen Urlaub
und schöne Ferien
wünschen
P. Paulus, P. Pirmin, P. Pius
und die Pfarrbriefredaktion
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Alter irischer Reisesegen

Möge dein Weg
dir freundlich entgegenkommen,
 
möge der Wind
dir den Rücken stärken.
 
Möge die Sonne
dein Gesicht erhellen
 
und der Regen
um dich her die Felder tränken.
 
Und bis wir beide
uns wieder sehen,
 
halte Gott dich schützend
in seiner Hand.
 
Gott ruhe bei dir
auf deinem Kissen.
 
Deine Wege sollen
dich aufwärts führen,
 
freundliches Wetter
begleite deinen Schritt.
 
Und mögest du
längst im Himmel sein,
 
wenn der Teufel bemerkt,
dass du nicht mehr da bist.
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Zum Schmunzeln

Während der Messe kommt der Priester mit dem Mikrophon nicht zurecht und probiert daran herum. Ganz laut spricht er auf einmal in das nun doch funktionierende Mikro: “Mit dem Mikro stimmt was nicht!’
Darauf die Pfarrgemeinde: “... und mit deinem Geiste!’


Mail an die Redaktion des Pfarrbriefes


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Fotos: Dr. J. Dieberger, M. Eder, Dr. K. Wimmer (K.W.)
 
    Datum der letzten Aktualisierung:    
29. Juni 2005
 
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